Die 'Mitte' der Burg

von Heribert Graab

Immer wieder auf’s neue faszinieren mich die vielen und ganz unterschiedlichen Orte und Plätze der Burg und damit die vielen Möglichkeiten, hier zu leben und Leben zu gestalten. Da gibt es Orte wie den Hufeisenturm mit seiner Feuerstelle, die regelrecht zur Kommunikation einladen. Da gibt es aber auch abgelegene Plätzchen, wo man gut allein sein kann. Es gibt Räume des Gesprächs und der Stille, kuschelige Ecken und Erker oder auch Plätze für Spiel, Sport und Kreativität.

Gerade angesichts dieser großen Vielfalt scheint es mir wichtig zu sein, bewußt auch die ‚Mitte‘ der Burg wahrzunehmen. Für mich ist das der älteste und zugleich auch der schönste Raum der Neuerburg: der alte ‚Rittersaal‘, der in der Zeit des Bundes Neudeutschland umgestaltet wurde zur ‚Burgkapelle‘. Hier durfte ich unzählige Gottesdienste mitfeiern und nicht weniger Zeiten persönlichen und gemeinschaftlichen Betens in intensiver Stille erleben. Zumal denke ich da an mehr als fünfundzwanzig ‚Kar- und Osterliturgien‘, die mein Bild von der Burg wesentlich geprägt haben.

Aber natürlich bildet dieser wunderschöne, schlicht romanische Raum nur vordergründig das Zentrum. Eigentlich kann nur der die personale Mitte des Lebens auf der Burg sein, dem die Jugendlichen des ND im Jahre 1932 ‚ihre‘ Burg mit der Inschrift widmeten: „Christus, dem König“. Deshalb sollte ER nach Möglichkeit auch unter den ‚Zeichen‘ der Eucharistie in unserer Kapelle gegenwärtig sein und uns einladen, immer mal wieder vorbei zu schauen, innezuhalten und zu beten. Deshalb brennt gerade in den Tagen von Ora & Labora vor dem Tabernakel das ‚Ewige Licht‘.      

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