Ein sauberes Gefühl

von Johannes Menze

Halb sechs begann der "Rundgang". Wir arbeiteten uns vom Balkenzimmer abwärts und besichtigen jedes Projekt. Das Vorhaben nach jeder Erklärung "Laudatus Si" zu schmettern, ließ sich nicht durchhalten zuerst gebot Heribert den Refrain nur einmal singen. Dann nur noch nach jedem gefühlten dritten Projekt.

Fenster in der dritten Etage neu gemacht, Risse in der Decke des Schlafsaales 5 weggespachtelt und die Decke neu gestrichen, elektrische Leitungen verlegt, Geheimgang im Schlafraum 1 erneut versteckt, Vorhangstangen mit hübsch-beigen Gardinen belastet, Tische wie die Weltmmeisterinnen abgeschmirgelt und neu lackiert, einen Kletterparcours mit fünf Stationen, inkl. Wippe, gewuppt, ein unbefugtes Klettergartenbetretungsverhindungseingangstor in die untere Burgmauer gebrochen, den Zaun unterhalb der Burg neu gesetzt und angestrichen, dabei eine Tierzoo aus Holz gefunden und aufgestellt, den BUrgbrunnen von Algen befreit, die Treppe zur Grillhütte verstärkt, dafür die Treppe zur Sonnenterrasse kaputtgeschlagen und eine neue Aufstiegsmöglichkeit geschaffen mit den Geländerelementen im Briechle-Stil, davon zehn vor der Sonnenterrasse gesetzt, unzählige Kieseimer neben dem Sandkasten ausgeleert in der Gewissheit das sich Stein für Stein langsam zum Burghof bewegen und dort versammeln wird und alle Türen von der Kapelle bis zur Garage geschliffen und lackiert und schließlich mehr oder weniger zaghaft Unkraut gezupft, und wundervolle Kräutersträucher zusammengestellt.

Dann alles weggeräumt, verstaut, Berge von Sägemehl zusammengefegt, einen geschauert und dann zum Grill. Mit einem richtig sauberen Gefühl.

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